homelinksstuff

Die Maschine, die eckige Eier macht

Stuff

Die Maschine, die eckige Eier macht

Die Maschine, die Eckige Eier macht (Nachbau)

Hier sind also meine Aufzeichnungen, einige Photos und wenn man mag auch Erläuterungen zu meinem Versuch, die Maschine, die eckige Eier macht, aus dem YPS Heft 172 von damals nachzubauen.

Die einfachste Variante für die Ungeduldigen oder die erfahrenen Bastler, die mit minimaler Information auskommen, ist der Klick hier für einen Sprung zur Seite 3 der Konstruktionszeichnungen ganz am Ende. Je nach Erinnerung an das Originalgerät oder technischem Bastelverstand reicht das völlig. Aber diejenigen, die's gern etwas gemütlicher und ausführlicher haben, können sich auch durch den Rest lesen.

 

The shorter English bit

etwas ausführlicher

Erläuterungen zur Seite 1: Bauteile/Material

Erläuterungen zur Seite 2: Vorbereitete Bauteile

Erläuterungen zur Seite 3: Zusammenbau

Maße, Abmessungen und andere Dinge

Letzte Anmerkungen

Zeichnungen Seite 1

Zeichnungen Seite 2

Zeichnungen Seite 3

 

The shorter English bit:

 

Now, I personally consider this one of my nerdier projects (at least recently), but once it was born, it sort of did itself all on its own in a way. Anyway, it is the reconstruction of a gadget I had when I was young, or –as it was called at the time– a "Gimmick", as I got it from YPS magazine, which came out weekly back then and always featured a little toy, game, plant, what have you.

One of these, that I always remembered particularly fondly, was "the machine that makes cubic eggs" – at least that is a translation of what the German name was.

I had never been able to find it again, neither in our attic nor on the internet to buy or anyplace else.

So, I finally decided to build my very own reconstruction. The original machine had been made out of yellow plastic, which probably contained all sorts of solvents and other hazardous stuff. I decided to go for wood rather than a most authentic recreation of the original. The latter was lighter, and more elegant in many ways, I'm sure, but it is the general principle that I wanted to "recreate".

I guess that, if this whole item is of interest to anyone at all, (if in fact to anybody besides me) it is probably to German people who owned one back then. So, I'm going to do the more detailed account of what I did to make it in German only. Should you, for some reason, be desperately interested in any details, but don't understand any German whatsoever, just send me an email, and I'll be glad to try and tell you what you want to know. Otherwise, thank you for your interest so far. ;o)

 

Und etwas ausführlicher:

 

So, wie oben angedeutet, hab ich also versucht, die “Maschine, die eckige Eier macht”, nachzubauen. Meine alte, die ich damals als Gimmick aus YPS hatte (Heft 172), konnte ich leider nicht wiederfinden, und auch alle Versuche, eine neue (oder gebrauchte) irgendwo sonst zu ergattern, waren vergeblich gewesen (obwohl ich inzwischen rausgefunden habe, dass sie sogar noch ein zweites Mal als Gimmick vorkam (Heft 422), aber da hab ich YPS schon nicht mehr gekauft, hatte also nie eine zweite). Also beschloss ich, einen Nachbau zu versuchen.

Letztlich hab ich mich dabei gewundert, wie gut ich das Teil noch vor Augen hatte (glaub ich jedenfalls), so dass eigentlich alles ziemlich gut ging. Als Material hab ich Holz genommen, weil ich insgesamt dachte, dass das für die Verarbeitung, wie auch für die Lebensmittelfreundlichkeit im Gebrauch eigentlich das Beste sein müsste. Und eigentlich finde ich das auch noch immer. Kurz: ich hab sie also aus Holz gebaut, statt aus Plastik wie im damaligen Original. (In mancher Hinsicht war das Original sicher leichter und eleganter, aber insgesamt ging es mir mehr um Treue zum Prinzip und zur Funktionsweise, sowie –ganz wesentlich– Machbarkeit als um strikte Authentizität.)

Vielleicht hat sich die Maschine auch so gut eingeprägt, weil sie mechanisch so prima sinnvoll und nachvollziehbar funktioniert. Mich haben jedenfalls beim Nachbauen verschiedene prinzipielle Bauweisen (erneut) begeistert, und ich bin jetzt ein noch größerer Fan der Maschine als vorher.

Hab ich schon erwähnt, dass ich mir darüber im Klaren bin, dass das ein bisschen beklatscht ist? Macht aber nix. Ist einfach ein super Gimmick gewesen!

Das ist dann vielleicht auch der Zeitpunkt um eine Art "Disclaimer" loszuwerden: Ich hoffe sehr, dass ich mit dieser vorliegenden generellen Beschreibung keine geltenden Copyrights verletze. Ich habe diesen Nachbau mit keinerlei kommerziellem oder ähnlichem Interesse hergestellt, sondern lediglich aus Nostalgie und ausschließlich für mich selbst. Die Beschreibung meiner Arbeitsweise ist lediglich für Gleichgesinnte gedacht. Keinesfalls sollten oder dürfen Teile meiner Ausführungen, Zeichnungen oder Photos kommerziell verwendet und/oder dazu genutzt werden, möglicherweise noch bestehende Patente, Eigentumsrechte etc. zu verletzen. Wer so eine Nutzung anstrebt, muss sich an die ursprünglichen Rechteinhaber wenden.

So, nachdem das gesagt ist:

Erstmal das grundsätzliche Prinzip der Maschine, für diejenigen, die vergessen haben, wie sie funktioniert. Die Maschine, die eckige Eier macht (MEEM) ist weitgehend zerlegbar – was für eine ggf. nötige Reinigung prima ist (man hantiert ja doch mit Lebensmitteln). So sind denn auch die "NICHT verleimen"–Symbole gemeint: Wenn man die Maschine nach dem Zusammenbau noch wieder kontrolliert zerlegen können möchte, sollte man die Teile hier nicht verleimen. Das tolle an dem Funktionsprinzip (hab ich schon erwähnt, dass ich die MEEM echt cool finde?) ist eben auch, dass Kleber an den wenigsten Stellen nötig ist, weil die Maschine mechanisch zusammengehalten wird.

Die MEEM besteht also aus einem Kasten aus vier Seitenwänden (je 2x Teile 1.a und 1.b), die von zwei Rahmen oben (3.a) und unten (3.b) zusammengehalten werden. Damit diese ihrerseits nicht abfallen, gibt es an zwei Seiten vertikale Außenriegel (2.a).

Lose in den unteren Rahmen (3.b) wird der Boden (4.) gelegt. Auch hier sinnvoll, dass der Boden lose einliegt (man hätte ja auch den unteren Rahmen mit einem festen Boden versehen können, ist aber nicht so gut), weil man so das fertige eckige Ei am Ende ganz leicht und praktisch mit dem Boden aus der Maschine drücken kann.

Das letzte und komplexeste Bauteil, ist der verriegelbare „Stempel“ (F), mit dem man von oben durch das Loch im oberen Rahmen (3.a) das Ei in seine würfelige Form presst und den Stempel dann in dieser Position mit dem Stempelriegel (E) in den Seitenwänden (1.a) verriegelt.

So eingesperrt lässt man das zuvor hartgekochte und gepellte Ei auskühlen, und wenn man es rausnimmt, ist es eckig.

So, nach dieser generellen Einleitung werd ich versuchen, passend zu den Zeichnungen im Anhang (ggf. zum besseren Verständnis ausdrucken und daneben legen) Seite für Seite vorzugehen:

 

 

Seite 1: Bauteile/Material

Die Teile 1, 4 und 5. habe ich aus ca. 2-3 mm dünnem Holz gesägt,

die Teile 2, 6, 7, und 8 aus kleinen Kanthölzchen (5x12mm im Querschnitt),

die Teile 9, 10, 11 und 12 sind kleine Rundhölzchen,

wobei ich die Teile 9 aus Streichhölzern, alle anderen aus Zahnstochern geschnitten habe.

 

Die Teile 3 sind für die Rahmen 3.a und 3.b gedacht. Diese könnte man sicherlich auf verschiedenem Wege herstellen, je nachdem wie geschickt, bastelerfahren und gut ausgestattet man ist. Was man letztlich braucht, sind zwei Platten mit je einem quadratischen Loch. Das klingt zunächst sehr einfach, birgt aber eine zusätzliche Schwierigkeit: Jedes Loch muss nämlich jeweils von oben eine andere Kantenlänge haben als von unten.

HÄ?

Genau. Ich will ja hinterher die Seitenwände in den Rahmen stellen, in den unteren sogar noch den Boden einlegen können, das heißt, ich muss eine Auflagekante, einen Vorsprung, oder wie man es sonst technisch korrekt ausrücken könnte, haben. Dazu hier ein schematischer Querschnitt durch die ganze MEEM, damit man sich das vielleicht besser vorstellen kann.

Querschnitt durch die MEEM

Das kann man als technisch versierter Mensch mit geeignetem Werkzeug sicher auch in einem Arbeitsgang hinbekommen – ich als halb-versierter und minderausgestatteter Mensch hab mir das etwas einfacher gemacht. Ich habe also jeden Rahmen aus zwei Platten zusammengesetzt, und zwar folgendermaßen: Ich habe je zwei quadratische Platten ausgesägt, und dann in die erste Platte ein quadratisches Loch etwas kleinerer Kantenlänge, und in die zweite Platte ein Loch etwas größerer Kantenlange gesägt (Laubsäge (wer das nicht kennt: Loch bohren, Säge einfädeln, Quadrat aussägen)).

Dann habe ich die beiden entstandenen Rahmen zu einem Rahmen aufeinandergeleimt.

Rahmen für oben fertig, gleiche Arbeitsweise nochmal für den Rahmen unten.

Wenn man so arbeitet, braucht man Teil 3 viermal. Ist man so geschickt, dass man ein quadratisches Loch mit „Treppe“, Vorsprung, o.ä. direkt zu fräsen/sägen vermag, tut man das einfach und braucht Teil 3 also nur zweimal.

Wenn man so weit ist, bringt man mittig an zwei gegenüberliegen Seiten je eine Bohrung an, in die später die Dübel für die Befestigung der vertikalen Außenriegel gesteckt werden. Hat man die Variante gewählt, die Rahmen aus zwei Platten zusammenzusetzen, ist es stabilitätstechnisch am solidesten, die Bohrungen in den jeweils äußeren Platten anzubringen (also im oberen Rahmen in der oberen Platte, im unteren Rahmen, in der unteren). So hält der vertikale Außenriegel auch die Rahmen in sich zusammen, anstatt sie auseinander zu ziehen.

Die Legende für die Symbole ist recht schnell erklärt: Teile verleimen oder nicht verleimen, je nachdem ob der Klebetropfen (der das sein soll) durchgestrichen ist oder nicht. Grund für's Nichtverleimen ist, wie oben erklärt, ist in den meisten Fällen die Zerlegbarkeit der MEEM.

 

 

Seite 2: Vorbereitete Bauteile

Zwei der vier Seitenwände (1.a) müssen mit Schlitzen versehen werden, damit der Stempel hinterher verriegelt werden kann. Es bietet sich an, mehrere (vier oder fünf – damit man verschiedene Eiergrößen verarbeiten kann) recht gleichmäßig, und vor allem in beiden Wänden auf genau gleicher Höhe anzubringen, damit die Oberseite des Eies (Eis?) nachher gerade ist, und sich auch der Stempel nicht verkantet.

Dadurch entstehen dann die Bauteile 1.a (mit Schlitzen) und 1.b (ohne Schlitze) je 2x.

Zwei der Kanthölzchen (2) versieht man mit je einer Bohrung im oberen und unteren Teil der flachen Seite (siehe Zeichnung), dies werden die vertikalen Außenriegel (2.a).

Das dritte Kanthölzchen (2b) wird zum Griff des Stempelriegels und erhält an einem Ende drei Bohrungen in die Stirnseite, die später die Rundhölzchen 11 und 12 aufnehmen. Am anderen Ende kann man die Ecken für die Handfreundlichkeit verrunden, dies ist aber funktional nicht erforderlich.

Platte 5 wird der Boden des Stempelkastens und erhält dafür an zwei Kanten drei durchgehende Bohrungen (insgesamt also sechs), in denen die Seitenwände verdübelt werden, und eine von der Oberseite aus nur etwa halb durchgehende Bohrung, in der auf dem mittleren, längeren Rundhölzchen der Stempelriegel rotiert.

Die Kanthölzchen 7 werden mit je zwei Bohrungen an den Enden der flachen Seiten (für die Holzdübel) und einer Aussparung versehen, durch die später der Riegel ausschwenken kann.

Die Kanthölzchen 8 erhalten nur je eine mittige Bohrung in die flache Seite für einen Dübel.

Die Vorarbeit am Klötzchen 6 ist etwas aufwändiger: Dieses wird zum Riegel, der an dem Griff des Stempelriegels angebracht wird.

Dazu wird der Klotz zu einem flachen und abgerundeten Oval geschliffen. Besonders an den Enden müssen die Ecken abgerundet und die Kanten angeschrägt werden, damit der Riegel hinterher gut in die Schlitze der Seitenwände gleitet und nicht so leicht verkantet oder zu schwergängig ist.

Darüberhinaus wird das Bauteil mit drei Bohrungen versehen, u.a. um es später am Griff befestigen zu können. Nur das mittlere Loch wird durchgebohrt, die zwei links und rechts davon im gleichen Abstand wie die Bohrungen im Griff, nur halb durchgebohrt.

 

 

Seite 3: Zusammenbau

A

Die Seitenwände 1.a und 1.b werden – jeweils gleiche gegenüber – zum Kasten zusammengestellt

B

und so in den vorbereiteten unteren Rahmen (3b) gestellt; obenauf wird der obere Rahmen (3a) gesetzt.

C

Nun werden mit je zwei Dübeln aus (entsprechend eingekürzten) Streichhölzern in den seitlichen Bohrungen der Rahmen die vertikalen Außenriegel (2.a) befestigt. Die Wahl von Streichholz-Dübeln hat den Vorteil, dass dies Holz recht weich ist – bei einer entsprechend kleineren Bohrung kann man die Dübel fest, aber reversibel hineindrücken. Wenn man sie entsprechend nicht verleimt, sind die vertikalen Außenriegel recht leicht abzuziehen, sitzen aber sonst trotzdem fest.

MEEM Kasten

D

Für die Herstellung des Stempels, wird zunächst der Stempelkasten hergestellt. Dazu werden die Seitenwände (7 und 8) jeweils gegenüberliegend mit sechs Dübeln (10) zur Verankerung auf der Platte (5) verleimt. Hierzu habe ich (entsprechend eingekürzte) Zahnstocher genommen.

E

Der Stempelgriff (2.b) wird zunächst NOCH NICHT mit seinem Riegel (6) verleimt. Es werden zunächst die Rundhölzchen 11 und 12 im Griff verleimt. Zu beachten ist, dass die kürzeren Stifte (12) in der Länge so angepasst werden, dass sie genau in den beiden seitlichen halb tief gebohrten Löchern im Riegel (6) verschwinden und der Griff glatt auf dem Riegel aufsitzen kann. Der mittlere Stift muss so angepasst werden, dass er durch den Riegel hindurch ragt und im halb tief gebohrten Loch des Bodens des Stempelkastens „Halt“ gibt und der Griff so um ihn rotieren kann.

F

Ist der Stempelkasten verleimt und getrocknet, kann der Griff mit Riegel in den Kasten eingesetzt werden. Dazu wird der Riegel (6) zunächst durch die seitlichen Aussparungen in den Seitenwänden des Stempelkastens geschoben, bis sein mittiges Bohrloch über dem der Bodenplatte liegt. Nun kann von oben der Griff auf den Riegel gesetzt und verleimt werden. Dabei sollte man darauf achten, dass möglichst nur die seitlichen Haltedübel verleimt werden, der mittlere Stift jedoch möglichst nicht, damit nicht versehentlich der Stempel am Boden des Kastens festgeklebt wird.

Jetzt müsste man den Riegel am Griff so drehen können, dass er zwischen den Positionen „verriegelt“ und „entriegelt“ hin und hergedreht werden kann, also die Enden des Riegels aus den Seitenwänden des Kastens hervorstehen bzw. in ihm verschwinden.

Stempel verriegelt

verriegelt,

Stempel entriegelt

entriegelt,

Stempel eigesetzt und verriegelt

eingesetzt und verriegelt (jeweils Draufsicht)

Vielleicht ist es vor dem Verleimen von Griff und Riegel ganz sinnvoll zu testen, ob man den Riegel richtig dimensioniert hat, so dass er erstens im verriegelten Zustand tatsächlich bis in die Schlitze der Außenwände (1a) reicht, in die er ja greifen muss; und andrerseits zweitens so, dass er im entriegelten Zustand weit genug im Stempelkasten verschwindet, als dass der Stempel leicht durch den äußeren Kasten zu bewegen ist.

Stempel, Kasten und Boden

Stempel, Kasten und Boden

 

Maße, Abmessungen und andere Dinge, die man noch falsch machen kann

Generelle Bemerkung vorweg: unabhängig von den konkreten Maßen, fand ich es oft gut, so zu arbeiten, dass ich zunächst etwas mehr Material stehengelassen habe (also Platten eher nen Tick größer aussägen, Löcher erst mal nen Tick kleiner, Stangen nen Tick länger lassen beim Einkürzen etc.), und wenn's noch nicht ganz passte, noch Kanten etwas abgeschliffen oder Löcher größer gebohrt/gefeilt habe. Das mag vielleicht für Profis und Idealisten, die präzise nach Maß arbeiten, gepfuscht sein, aber es ist nun mal einfacher, noch eine kleine Kante wegzunehmen, als das ganze Teil neu herzustellen, weil es knapp zu klein ist o.ä.

Bisher hab ich noch gar nichts dazu gesagt, wie groß denn die einzelnen Teile, wie lang Kantenlängen sein müssen, etc. Letztlich ist meine Originalmaschine ja verlorengegangen, die ursprünglichen Maße weiß ich also nicht mehr. Orientiert hab ich mich also –wie ich fand sinnvollerweise– an der Funktion, und mir ein Ei geschnappt. Das sollte so etwa reinpassen. Nicht zu knapp und nicht zu lose. Nun sind Eier natürlich mal größer mal kleiner. Das deckt zum Teil der verstellbare Stempel ab, aber logischerweise nicht beliebig. Genug der Vorrede:

Der Ei-Durchmesser legt also etwa die Kantenlänge des Innenbodens (4) fest, ich nenn diese Länge mal [a]. Diese entspricht annähernd der Kantenlänge des Stempelkastens, auch wenn ich diesen letztlich etwas abgeschliffen habe, damit er leichter läuft. Aber grundsätzlich sind also auch der Boden (5) und die Seitenwände des Stempelkastens (7) [a] lang. Die Seitenwände (8) hingegen sind logischerweise [a] minus 2x die Materialstärke der verwendeten Kanthölzchen.

Um eine quadratische Fläche [a]x[a] herum müssen also die vier Seitenwände passen, also muss ihre Kantenlänge geringfügig größer sein, in Abhängigkeit von der gewählten Materialdicke [mds] (Materialdicke Seitenwände).

Die Seitenwände des äußeren Kastens kann man nun alle auf gleiche Breite und schön auf Gehrung sägen oder feilen, oder man gestaltet es so, dass die Wände 1a die Wände 1b einschließen, also jeweils zwei Materialstärken breiter sind.

Im ersten Fall messen alle Seitenwände innen [a] und außen [a]+2[mds], im zweiten Fall messen die Seitenwände 1.a [a]+2[mds] und die Wände 1.b [a]. Ich hoffe, das ist soweit verständlich – stimmen müsste es jedenfalls. Wenn man sich das noch nicht vorstellen kann: Das Prinzip ist das Gleiche wie bei den Seitenwänden des Stempelkastens, wo die Wände 7 auch die Wände 8 einschließen, und entsprechend länger sein müssen.

So, das waren Seiten und Böden; nun zu den Rahmen 3a und 3b.

Diese habe ich aus Dünnem Sperrholz gesägt (ca. 5mm Dicke) und, wie oben gesagt, aus zwei Teilen zusammengesetzt. Der jeweils innere Halb-Rahmen muss mittig (!) ein quadratisches Loch bekommen, dass die Seitenwände genau aufnehmen kann, muss also ziemlich genau mit Kantenlänge [a]+2[mds] ausgesägt werden (erst mal eher nen Tick kleiner und ranfeilen, bevor es zu groß wird, s.o.). Das Loch im äußeren Halb-Rahmen muss oben (3.a) etwa Kantenlänge [a] sein (nen Tick größer), weil ja der Stempel hindurch passen muss. Das Loch des untersten Halb-Rahmens (3.b) muss hingegen in der Kantenlänge geringfügig kleiner sein als [a] (ca. 2-4 mm), weil der lose Boden auf seiner Kante aufliegen muss, damit er nicht herausfällt. Die Rahmen 3.a und 3.b müssen also wirklich verschieden sein.

Zu den Dübeln und Stiften, die ich verwendet habe, sagte ich ja schon, dass ich einfach Streichhölzer und Zahnstocher genommen habe – für die Bohrlöcher hatte ich einen kleinen Dremel Bohrer rumliegen, der genau für den Zweck passte, keine Ahnung welche Größe das tatsächlich ist – ca. 2mm (Pfuscher!), aber wenn ihr überhaupt überlegt zu basteln, habt ihr bestimmt auch was Passendes...

Zuletzt habe ich dann die Teile alle lebensmittelfreundlich geölt (also Pflanzenöl, kein Maschinenöl, auch wenn's ne Maschine ist...). Das verhindert nicht nur, dass das Ei in der Maschine irgendwo festklebt, sondern auch, dass sich Dinge in die Poren setzen, die dort schlecht, eklig oder sonst was werden. Zudem wird ein späteres Aufquellen und Verziehen der Holzteile durch Feuchtigkeit verhindert.

 

So. Feddich.

 

Letzte Anmerkungen

Manches kann man sicher einfacher machen: So muss der Stempel natürlich gar nicht zwingend einen so ausgefeilten Kasten haben. Der Riegel in Kombination mit einer Bodenplatte (ohne Seitenwände) würde sicher ausreichen. Ich meine auch, dass das Original lediglich zwei Seitenwände besaß. Diese sind für die Stabilität der Platte und zur Führung schön, aber nicht unbedingt erforderlich.

Auch den äußeren Kasten kann man einfacher gestalten, wenn man einfach nur mal aus Neugierde ein eckiges Ei herstellen möchte, und einem der Nostalgiefaktor, das alte YPS Gimmick nachbauen zu wollen, egal ist.

Umgekehrt, könnte man es natürlich auch noch weiter treiben, und das Original noch detailgetreuer nachempfinden: So entsinne ich mich zum Beispiel, dass der Stempel eine Prägung hatte, so dass auf dem fertigen eckigen Ei dann (mehr oder weniger lesbar) so etwas geschrieben/eingeprägt stand wie "YPS" und "Guten Appetit" oder so ähnlich. Weiß jemand noch den genauen Text?

Auch sonst bin ich für Anregungen oder ergänzende Erinnerungen durchaus dankbar. Falls jemand sich tatsächlich auch aufmacht, und sich auch eine MEEM baut, fände ich es nett, davon zu hören, auch von den Bastelerfahrungen.

Schön find ich ja auch, wenn man Kanten und Ecken hinterher etwas abschleift und verrundet, wird dann handfreundlicher, und sieht auch netter aus.

 

Ne Werkzeugliste? Wirklich? Na gut: Stichsäge, Laubsäge, Bastelklinge, Bohrer, Schraubzwingen, Lineal/Geodreieck, (möglichst ungiftigen) Leim, Feile(n), Sandpapier (gröberes und feineres)

 

Vielleicht kann ich ja noch am Wettbewerb um die "Umständlichste Bastelanleitung des Jahres" teilnehmen...

So, das waren die Zeichnungen.

Zurück nach oben